(Nadelbinden oder auch Schlingennähtechnik)
Nålbinding ist eine sehr alte Handarbeitstechnik zur Herstellung eines Schlaufen-/Schlingengewebes.
Mit Hilfe einer Nadel und eines endlichen (Woll-)Fadens kann man so Socken, Handschuhe, Mützen, Beutel und vieles mehr Herstellen.
Die Elastizität und Festigkeit des Gewebes wird hierbei bestimmt durch gewählten Stich und das verwendete Material.
Bekannt sind ca. 90 verschiedene Stichvarianten.
Kurz zur Geschichte des Nålbindings:
Der älteste Fund einer Nadelbindearbeit stammt aus der Jungsteinzeit, der älteste Fragmentfund aus Israel ist ca. aus dem Jahr 6500 v. Chr und der älteste nordeuropäische Fund aus Dänemark wir auf die Zeit um 4200 v. Chr. datiert.
Somit ist Nålbinding wesentlich älter als Stricken, dessen Wiege vermutlich in Vorderasien zu finden ist. Ausgrabungen von Strickarbeiten fanden sich im syrischen Gebiet des Euphrat und stammen aus dem 2. und 3. nachchristlichen Jahrhundert. Erst im Spätmittelalter verdrängte das Stricken die Tradition des Nålbindings.
In einigen Ländern wie Peru, Zentralasien oder im skandinavischen Raum jedoch ist Nålbinding noch immer Bestandteil eines traditionsreichen Alltags.
Oberflächlich scheinen nadelgebundene Gewirke gestrickten oder gehäkelten Textilien ähnlich, sie haben diesen gegenüber jedoch einen großen Vorteil. Da jede einzelne Schlinge in sich verknotet ist kann beim Reißen eines Fadens keine Laufmaschen entstehen und das Gewirke löst sich nicht auf.
Dadurch sind vor allen Dingen Socken weniger lochanfällig und länger haltbar.
Der Unterschied vom Nålbinding zum Stricken oder Häkeln ist, dass man nicht direkt von Wollknäuel arbeitet, sondern mit einem endlichen, ca. 1-2 m langen abgeschnittenen Wollfaden, da bei jedem Stich immer der gesamte Fadenvorrat durch die Schlinge gezogen wird.
Wichtig ist, dass man mit Garn arbeitet, dass aus 100% Wolle besteht, da der neue Faden einfach an das Ende des alten angefilzt wird.
Es gibt 2 Methoden zum Ausüben des Nålbindings
1.die Freihandmethode
2.die Daumenfangmethode