SCA-Kampf ist die Simulation von “Ritterlichem Zweikampf”. Alle Kombattanten verhalten sich im Rahmen eines ehrenvollen Miteinanders. Ein Sieg, der nicht ehrenvoll errungen wird, ist nichts wert! Im Optimalfall entwickelt der Kämpfer Stil und Eleganz, Geschick und Effizienz.
SCA-Kampf ist Vollkontakt. Das bedeutet, dass jeder Kämpfer immer kontrolliert und beherrscht agieren muss. Die Sicherheit steht an oberster Stelle und deshalb wird auch nichts so intolerant behandelt wie unkontrolliertes oder rücksichtsloses Verhalten.
Sogenannte “gute Schläge” sind alle, die diese Rüstung durchdringen würden, wären sie statt einer Rattanwaffe mit einer Stahlwaffe geführt. Aus diesem Grund sind Stiche oder Schlage ins Gesicht auch immer tödlich unabhängig wie leicht oder fest sie sind, wogegen solide gerüstete Teile auch solide getroffen werden müssen.
Die Entscheidung darüber, ob ein Schlag gut genug war, um einen Effekt hervorzurufen, liegt bei dem Getroffenen, denn nur er kann in letzter Konsequenz entscheiden, wie hart der Einschlag war. Die Trefferanzeige wird von einem Ehrenkodex geregelt, dessen Einhaltung als elementarer Bestandteil dieses “Sports” auch sehr ernst genommen wird. Die Beurteilung eines Schlages wird natürlich von jedem Kämpfer individuell empfunden und hängt auch von dessen individueller Rüstung ab. Das bedeutet, jeder Kämpfer muss seine Rüstung kennenlernen und sein persönliches Empfinden immer wieder einstellen um seine Gegner fair zu behandeln. Diese “Kalibrierung” wird im Dialog mit den Gegnern ermittelt. Ist man gegen genug Kämpfer angetreten, so bekommt man im Laufe der Zeit ein gutes Gefühl, für die in der Region typische Minimaltrefferhärte. Und danach richtet sich natürlich auch die Schlaghärte, mit der man in einer Region zuschlagen muss.
Als gültiger Trefferbereich gilt der ganze Körper oberhalb der Knie ausgenommen der Hände. Dieser Bereich gliedert sich in 3 Trefferzonen mit entsprechenden Effekten:
Von der Hüfte abwärts: ein Treffer. Das Bein ist so verletzt, dass der Kämpfer nicht mehr darauf stehen kann. Er kann also auf einem Bein stehen, oder – wesentlich gebräuchlicher – auf den Knien weiter kämpfen.
Arm bis zur Schulter: Der Arm kann nicht mehr verwendet werden und muß auf den Rücken genommen werden.
Restlicher Körper: Tödlicher Treffer. Der Kampf ist beendet.
Theoretisch tragt jeder SCA-Kämpfer die gleiche Rüstung: ein Kettenhemd mit kurzen Ärmeln, Arm- und Beinrüstung aus gehärtetem Leder, sowie einen offenen Helm über der Kettenkapuze.
Das Herausnehmen der Hände und der unteren Beine hat natürlich in erster Linie Sicherheitsgründe. So sind die Hände und Fußknöchel sehr schwer effektiv zu schützen ohne ihre Beweglichkeit allzu sehr einzuschränken und Treffer auf diese Körperteile sind sehr schmerzhaft und nur zu leicht fatal.
Grundsätzlich ist es verboten, einen wehrlosen Gegner zu treffen. Hat der Gegner keine Möglichkeit mehr, sich zu schützen weil er keine Waffe und keinen Schild mehr besitzt, findet kein Kampf mehr statt. Auch ein Gegner, der gerade stürzt, am Boden liegt, oder völlig außer Balance ist, gilt als wehrlos und ihn anzugreifen ist in jedem Fall nicht ehrenvoll. Es ist auch nicht erlaubt, den Gegner umzuwerfen, mit dem Schild anzugreifen oder mit etwas anderem zu attackieren als mit der korrekt geführten Waffe.
Durch die Durchsetzung und Einhaltung dieser Regeln ist SCA-Kampf eine relativ sichere Sportart. Natürlich gibt es immer wieder kleinere Verletzungen, wie blaue Flecken, Verstauchungen und sehr selten Brüche, aber wirklich schwere Verletzungen sind in der jetzt über 30 jährigen Geschichte der SCA so gut wie nie vorgekommen.